Ein Stueckchen Land Teil 2

Wir rekapitulieren unsere besichtigten Optionen vom letzten Eintrag:

  • A: Ein privater Platz auf einem Grundstueck 2,5 km von Tyrels Arbeitsplatz entfernt.
  • B: Eine offene Wiese neben einer Einfahrt mit direkten zwei Kurzzeitmiete-Nachbarn, 2 km von Tyrels Arbeitsplatz entfernt.
  • C: Ein grosses, zur Zeit nicht genutztes, landwirtschaftliches Feld bei Leuten, die eine Hobbyfarm haben; 3,5 km von Tyrels Arbeitsplatz entfernt.

A und C sind unsere Favoriten, wobei Tyrel zu A tendiert und ich zu C.

Netterweise hat B sich ein paar Tage nach der Besichtigung gemeldet und gesagt, dass sie das Angebot zurueckziehen. Wenn sie uns offiziell anmelden wuerden, wuerde unser Haus als zweite Wohnanlage auf dem Grundstueck gelten – was wiederum zu einem erheblichen Anstieg an Steuern und Versicherungen bedeuten wuerde. Na gut, dann brauchen wir denen nicht absagen. Die Besichtigung war trotzdem gut, die Leute waren sehr freundlich, genau wie A und C.

A meldete sich zwei weitere Tage spaeter zurueck. Er haette es sich ueberlegt und wuerde uns wirklich gern auf dem Grundstueck haben. Ob wir bald alles niet- und nagelfest machen wollen (Ja, gerne, aber wir wollen noch von C hoeren.).

C moechte uns auch gern beherbergen, sie brauchen aber noch eine Genehmigung der Landwirtschaftskammer. Schliesslich ist es ein landwirtschaftliches Feld und C moechte verstaendlicherweise den landwirtschaftlichen Titel nicht verlieren.

C bemueht sich ueber eine Woche, eine Aussage von der Landwirtschaftskammer zu diesem Fall zu bekommen. Grosszuegigerweise verteilt die Kammer in Zusammenarbeit mit anderen Kammern gleich mehrere Aussagen. Leider sind diese Aussagen gegensaetzlich und tragen mehr zur Verwirrung bei als alles andere. C liest sich in die eigentlichen Bestimmungen ein und wird dabei auch nicht viel schlauer.

Waehrenddessen meldet sich D bei mir. D lebt 10,5 km von Tyrels Arbeitsplatz entfernt, was mir eigentlich zu weit weg ist. Denn ich weiss, dass er bei der Entfernung trotzdem das Auto zur Arbeit fahren wird. Somit faellt in meinen Augen der entscheidende Vorteil weg, dass nur noch eine Person mit dem Auto zur Arbeit fahren muss. Tyrel findet, dass wir uns wenigstens ansehen muessen, was zur Diskussion steht. Wir verabreden uns fuer Freitag Nachmittag mit D.

D hat ein riesiges Stueck Land, auf dem sie schon teilweise Huetten vermietet. Eine Zufahrt waere vorhanden, die auch im Winter geraeumt wird. Es ist auch ein bisschen weniger Miete, was D verlangen wuerde; doch die Nachteile der nicht mehr fusslaeufigen Entfernung zur Arbeit wuerde das in meinen Augen nicht aufwiegen.

Tyrel und ich beratschlagen uns. Bis Sonntag wollen wir uns entscheiden – immerhin muesste A noch den Wald roden falls wir uns dafuer entscheiden. Und in einem Monat wollen wir schon mit dem Umzug beginnen.

Wir entschliessen uns fuer einen weiteren Besuch bei C um zu erfahren, was C’s Meinung nach dem Ausflug im Paragrafendjungel ist. C teilt uns mit, dass die Landwirtschaftkammer ihnen vor einiger Zeit sogar geholfen hat, eine Ausschreibung zu erstellen um Menschen auf dem Feld wohnen zu lassen, wenn sie dort ein wenig Landwirtschaft betreiben. Tyrel und ich sind uns einig, dass es keine Strafe fuer uns waere, etwas Gemuese anzubauen und einen kleinen Huehnerstall zu haben. Immerhin habe ich bei jeder Besichtigung die Frage gestellt, ob ich hier theoretisch Huehner halten duerfte. Ausserdem bin ich sehr an dem Thema Permakultur interessiert und wuerde gern ausprobieren, hier im hohen Norden etwas entsprechendes aufzubauen.

A und C verlangen die gleiche monatliche Miete.

Sonntag entscheiden wir uns fuer C.

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Ein moeglicher Platz fuer unser zukuenftiges Zuhause auf dem Feld bei C.

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Die Sonne bricht durch die Wolken, als wir uns nach dem perfekten Platz umsehen.

Auf dem Feld blueht schon die Wappenpflanze des Yukon, das Fireweed. Manche sehen Fireweed als Sanduhr fuer den Sommer an. Die untersten Blueten bluehen zuerst im Fruehsommer. Wenn die obersten Blueten verblueht sind, ist der Sommer vorbei.

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Uns bleiben noch ca. 10 Bluetenpaare Zeit bis zum Herbst, laut diesem Exemplar Fireweed.

In einem Monat fangen wir mit dem Umzug an.

Jetzt muessen wir nur noch das Haus dafuer bauen. 🙂

17 Kommentare

    1. C schien eine sehr einstimmige Meinung im Blog gewesen zu sein… Vielleicht ja, weil es potenziell mehr interessante Dinge von dort zu berichten gibt. 🙂
      Danke für die guten Wünsche! 💝

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  1. Moin, moin Luisa,
    das scheint ja gut zu klappen und es freut mich, dass es nun C wird – war eh mein Favorit.
    Sonntag entscheiden wir uns für C. Heißt das Ihr habt Euch gestern entschieden und wartet jetzt auf den Mietvertrag? Dann drücke ich Euch die Daumen, dass der bald kommt und dann alles in trockenen Tüchern ist. 🙂
    Permakultur ist ein spannendes Thema, mit dem wir uns auch seit einiger Zeit beschäftigen und versuchen es auf unserer kleinen Scholle umzusetzen.
    Bist Du an Literaturtipps interessiert???
    Liebe Grüße
    Jens

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    1. Moin Jens,
      Ja, an Literaturtipps bin ich sehr interessiert, danke!
      Genau, gestern haben wir uns für C entschieden und sind und alle einig geworden. Einen Vertrag habe ich entworfen und warte nun auf die Rückmeldung.
      Ich würde mich auch für eure Permakultur interessieren, vielleicht berichtest du ja mal. 🙂
      Viele Grüße,
      Luisa

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      1. Moin,moin Luisa,
        hier drei Literaturtipps:
        1. „Anders gärtnern“ von Margit Rusch, ISBN 9783936896527
        Unser „Lieblingsbuch“, weil es auch eine Tabelle mit Mischkulturpflanzen enthält
        darüber hinaus viele praktische Tipps und Bauanleitungen
        2. „Permakultur im Hausgarten“ von von Jonas Gampe, ISBN 9783936896909
        sehr informativ, viele Beispielgärten, ist uns aber zu „planungslastig“
        3. „Praxisbuch Permakultur“ von Jessi Bloom/Dave Boehnlein, ISBN 9783258081007
        das Buch haben wir als erstes gekauft, sehr hochwertig und informativ, kostet mehr als die
        beiden anderen zusammen, wir fanden es nicht so hilfreich, weil es stark auf große Flächen
        ausgerichtet ist. Aus meiner Sicht für kleine Flächen nicht kaufenswert.

        Also klare Empfehlung von mir
        Buch zu 1. „Anders gärtnern“ und dann ggfs. Buch zu 2. „Permakultur im Hausgarten“ dazu kaufen.
        Unsere Erfahrungen schicke ich Dir per Mail. 😉
        Liebe Grüße
        Jens

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      2. Vielen Dank Jens,
        Da werde ich mich mal schlau machen. Wirklich ein spannendes Thema – Ich hoffe dass auch einiges im hohen Norden umsetzbar ist. 😊
        Liebe Grüße,
        Luisa

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    1. Die Aufregung hilft mir wach zu bleiben… *schnarch* 😉 Aber es ist immer noch eine positive Aufregung und kein purer Stress, da bin ich froh drum.
      Viele Gruesse!

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  2. Ich kann mir vorstellen, dass Ihr jetzt richtig Stress mit der vielen Arbeit habt, aber…… Neid :O

    Für die nächsten Wochen wünsche ich Euch eine Zeit, wo reichlich Erinnerungen geschaffen werden und Ihr für jedes Problem die passende Lösung findet!

    Liebe Grüße! Gabi

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    1. Hi Gabi,

      Wunderbare Wuensche und Wortwahl von Dir fuer unsere kommenden Wochen. Lieben Dank! 🙂

      Ich glaube Dein Neid wird vergehen wenn wir nachts im Winter bei -40 Grad raus aufs Outhouse laufen… Ich werde berichten 😉

      Viele Gruesse,
      Luisa

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