Was aus Hahn Jumanji geworden ist, darauf bin ich im letzten Beitrag eingegangen. Heute möchte ich von den anderen vier Hähnen erzählen.
Küken Clover


Clover lebt auf einer Biofarm und ist Chef über ca. 30 Hennen. Die Hennen sind fuenf bis sechs Jahre alt, während er jetzt knapp fuenf Monate auf der Welt ist. Das könnte der Grund dafür sein, dass er ein wenig ausgepumpt erscheint. Clover ist ein Copper Maran Hahn und Copper Maran Hennen legen dunkelbraune Eier. Falls ich im nächsten Jahr meine Hühnerhaltung ausweiten möchte, würde ich gern ein paar Nachkommen von Clover darin haben. Über verschiedenfarbige Eier würde ich mich sehr freuen.



Speedy lebt auch auf einer Biofarm, auf der gleichen Schotterstrasse wie Clover. Ich bin mir nicht sicher, welche Art Hahn er ist. Eigentlich muesste er Ameraucana sein, denn er ist aus einem blau-gruenen Ei geschluepft und sein Farbschlag Splash kam auch nur bei Ameraucana Huehnern vor bei dem Zuechter, den ich gewaehlt hatte. Aber fuer einen Ameraucana Hahn ist Speedy zu gross und vor allem fehlt ihm der fedrige Bart. Hmm. Speedy ist wohl einfach Speedy.
Der neue Besitzer von Speedy wollte ihn unbedingt als Hahn fuer seine zukuenftigen Legenhuehner haben. Doch die Legehuehner gibt es noch nicht. Damit Speedy nicht einsam ist, hat er eine Huehnerfreundin. Die beiden sind unzertrennlich, es ist wirklich niedlich anzusehen.



Phoenix ist ein Australorp Hahn und hat ein liebevolles Zuhause bei einer Familie gefunden, die als Hobby Huehner haelt. Ich hatte eine lokale Internetanzeige aufgegeben um fuer ihn ein neues Zuhause zu finden. Statt Bezahlung wollte ich ihn einmal besuchen kommen mit der befreundeten Familie, die die Kueken fuer die ersten Lebenswochen im Wohnzimmer hatten. Das gilt uebrigens auch fuer Clover und Speedy. Letztendlich wurde daraus ein schoener Tag mit fuenf Kindern und zwei Erwachsenen, vier Haehne und ca. 60 Huehner zu bewundern.
Phoenix‘ Besitzer hatten am Tag vor unserem Besuch einen neuen Huehnerstall fertiggestellt und uns um Hilfe beim Huehnerumzug gebeten. Wer koennte dazu nein sagen – niedliche Junghennen und Phoenix nach und nach in ihr neues Heim zu geleiten? Eine schoene Erfahrung.




Bis vor einigen Wochen noch haette ich mich wohl dagegen entschieden, den schwarzen Hahn Daisy zu behalten. Er schien nicht so besonders wie die anderen Haehne. Und da die Farbe schwarz dominant vererbt wird, wird der Grossteil des Nachwuchses auch schwarz werden. Letztendlich habe ich mich trotzdem dafuer entschieden. Clover war der einzige Hahn, an dem die Biofarm interessiert war, deren Gemuese ich kaufe. Jumanji hatte anatomische Probleme. Bleiben Speedy, Phoenix und Daisy. Speedy fand ich manchmal zu aggressiv in seiner Persoenlichkeit. Und bevor die Pubertaet richtig einsetzte, war Daisy deutlich verschmuster als Phoenix. Ausserdem wuerden seine Nachkommen zwar mehrheitlich schwarz sein, aber oft noch ein andersfarbiges, rezessives Farbgen der Mutter tragen. Das wuerde interessante Kreuzungsmoeglichkeiten mit der naechsten Generation geben. Ausserdem sind die schwarzen Huehner auch sehr schoen, die Federn schimmern gruen-lila in der Sonne.
Die Inneneinrichtung des Huehnerstalls ist auch vorerst fertiggestellt. Zwar ist kein Schickimicki dabei, aber ich habe alles ganz alleine geplant und gebaut – meist aus Baumaterialresten.


Das PVC Rohr im Vordergrund ist uebrigens die austomatisch nachfuellende Futterstation. Oben wird das Futter nachgefuellt und unten kann es herausgepickt werden ohne dass die Huehner das Futter herausscharren, noch es verunreinigen koennen.
Da meine Huehner alles alte Rassen sind und keine Hochleistungs-Leger, werden sie erst mit ca. sechs Monaten anfangen zu legen. Das waere dann Ende Oktober. Aber einen guten Monat vorher alles schon fertig zu haben, damit sich die Huehner langsam an die Nester gewoehnen koennen, das hielt ich fuer eine gute Idee.
Eine sehr gute Idee: Fuenf Tage nach dem Nestbau wurde das erste Ei gelegt – mehr als einen Monat eher als erwartet!

Die Frage war natuerlich, welche Henne so eifrig die Produktion hochgeschraubt hatte. Ich setzte mich zu den Huehnern und beobachtete, ob sich eine Henne aufaellig benahm. Tatsaechlich: Coco hatte eine Art waessrigen Durchfall, den ich sonst von den Huehnern nicht kenne. Koennte sie es gewesen sein?

Seitdem schaue ich voller Vorfreude mehrmals am Tag in den Stall um zu sehen, ob mehr Eier gelegt wurden. Doch am dritten Tage nach der Legung war morgens immer noch nichts im Nest. Mittags schaute ich nochmal und siehe da!

Ha!! Hab ich’s mir doch gedacht!
Stoeren wollte ich Coco bei der Eiablage jedoch nicht, also gab ich ihr ein Anstands-halbes-Stuendchen, bevor ich wieder nachsah. Was ich fand, ueberraschte mich schon wieder!

Zwei Eier, eins noch warm und eins kalt. Das warme Ei sah aus wie das allererste, was mich in meiner Vermutung bestaetigte, dass Coco das erste Ei gelegt hat. Das kalte Ei ist ein Mysterium. Wieder habe ich die Huehner genau beobachtet, doch alle Huehner verhielten sich wie immer und wollten mir das GehEImnis nicht verraten.
Es ist jetzt zwei Tage her, seit ich die zwei Eier gefunden habe. Wird es morgen wieder soweit sein? Und wie viele Eier finde ich dann? Werde ich die msterioese Eierlegerin enttarnen koennen?! Es ist maechtig spannend, zumindestens fuer mich. Ihr muesst da jetzt einfach mit durch. 😀
Und jetzt muss ich nochmal Werbung machen fuer Huehner. Lange habe ich gezoegert, mir meinen Huehnerwunsch zu erfuellen. Oft habe ich mir gesagt, dass die Realitaet bestimmt nicht so toll ist, wie ich sie mir vorstelle. Und dass ich zumindestens warten muss, bis ich ein eigenes Grundstueck besitze und genug Zeit und Geld fuer so ein Hobby habe. Und dann, was soll ich machen, wenn ich in den Urlaub fahre? Huehner scheinten mehr Umstand als Nutzen zu sein.
Jetzt kenne ich die Realitaet. Und ich glaube, ich haette mir schon eher Huehner anschaffen muessen. Die Huehner bereiten mir so viel Freude. Der Umgang mit ihren speziellen Charakteren, dass sie saemtliche Essensreste sinnvoll verwerten und schliesslich noch Eier spendieren… Ich mag die Biester so gerne, das gibt mir richtig viel Energie fuer den Alltag. Nach der Arbeit den Stall ausmisten? Kein Problem. Das Wochenende haemmern und schrauben? Gerne. Anbauten planen, damit auch bei -45 °C genuegend Auslauf bereitgestellt werden kann? Auf jeden Fall!
Sogar Arma ist erstaunt, wieviel Antrieb mir die Huehner verleihen. 😉

Ich wuensche dir, dass du auch ein Projekt findest, das dich beseelt und motiviert. Wie waere es mit ein paar Huehnern? Oder hast du eine andere Idee, was fuer dich klappen koennte? 🙂