Monat: Januar 2017

Achterbahn der Temperaturen

Als ich Samstag morgens langsam wach wurde, war alles ein bisschen anders. Ich lag zu einer Kugel zusammengerollt unter den dicken Decken. Mein Kopf war auch unter der Decke; wie eine Robbe unter dem Eis hatte ich mir ein Luftloch zum Atmen geschaffen. Und was ich da einatmete, war eisig.

Stimmt, fiel mir ein, niemand ist in der Nacht aufgestanden und hat Holz nachgelegt in den Ofen. Und gestern Abend waren es draussen schon -30 °C.

Die Regeln brauchten nicht ausgesprochen werden und standen doch sofort fest. Es war die gleiche Regel, die auch im Bierausschank nach einer Peiner Brauereibesichtigung gilt: Wer zuerst zum Toilettengang aufsteht, verliert.

Bald war klar, dass ich bei diesem Duell den Kürzeren ziehen werden (im Gegensatz zu Peine!). Fünf Minuten noch harderte ich mit meinem Schicksal unter der warmen Decke. Dann brüllte ich „Allahu Akbar!!!!“ Und riss mir selbst die Decke vom spärlich bekleideten Leib. Irre, wie schnell man sich anziehen kann bei -5 ° zu Hause. 🙂

Der Ofen war schnell gezündet und auch der Herd versuchte, Wasser für Tee und Wärmflasche zu erhitzen. Doch ich warf mir schnell noch ein paar Lagen über und ging raus, um zu sehen, welche Aussentemperatur mir so einen frostigen Morgen beschert.

Stolze -39 Grad! Vor ein paar Tagen waren es doch erst +3 Grad. Für morgen kündigt die Wettervorhersage schon wieder Null Grad an. Früher dachte ich mal, ich sei wetterfühlig. Da würde ich hier ja gar nicht mehr aus den Zipperlein rauskommen. Nee, ich nehme es einfach, wie es kommt. 🙂

Neuguinea-Dingo Kito Ist mittlerweile einmal zu oft weggerrannt. Meist landet sie in der mehreren Kilometer entfernten Tankstelle. Die Mitarbeiter haben Mitleid mit ihr und füttern sie dann, was der ganzen Sache nicht dienlich ist. Debs und Jons Telefonnummer trägt Kito aber am Halsband, so dass sie abgeholt wird. Bei Kitos letztem Tankstellenbesuch haben die Mitarbeiter allerdings ein Foto von ihr gemacht und einen Beitrag auf Facebook gepostet: Debs Hund ist schon wieder weggelaufen.
Das besiegelte ihr Schicksal. Vorerst ist sie Kabel-Kito und ihr Wirkungsbereich auf einen Radius von etwa 2,5 Metern beschränkt. Einerseits mag ich sie nicht besonders, weil sie eine verwöhnte Bratze ist, die mit allem davonkommt und schon reichlich Sachen zerkaute. Andererseits tut sie mit Leid, so am Kabel. Daher gehe ich manchmal mit ihr und dem immer noch freilaufenden Labrador Buddy spazieren. Ich habe ja auch was davon. Die Aussicht.

Nach meinem todesmutigen Ofenzünden Samstag morgen hab ich gleich noch was Verrücktes gemacht: Ich bin zum Canadian Tire gegangen und habe mit meinem Waffenschein ein Gewehr gekauft. Einfach so. Die Kalibergröße lautet .30-06 (sprich thirty-odd-six), was früher einmal das Standardkaliber für die US-Army war. Mittlerweile gibt es das Nato-Kaliber, was Tyrels Gewehr .308 entspricht. Das Geschoss ist bei beiden Gewehren gleich mit 7,62 mm Durchmesser. Allein die Patronenhülse ist anders geformt und durch die unterschiedliche Form können andere Pulvermengen und damit auch Geschossgeschwindigkeiten erreicht werden. Für meine .30-06 kann ich Munition mit 180 Grain kaufen, wobei Grain schon wieder eine verwirrende Maßeinheit ist. Ein Grain entspricht ca. 15 Gramm Schiesspulver.

Der geneigte Leser fragt sich vielleicht, warum wir noch ein Gewehr brauchen. Die Antwort ist einfach: Sie erfüllt die Mindestvoraussetzungen, um ein Bison zu erschießen mit 180 Grain Munition. Tyrels 308 hat leider ein bisschen zu wenig Wumms. Weil das Wetter der Vorhersage gefolgt ist und aufwärmte, gehen wir morgen (Mittwoch) nochmal auf Bison-Jagd. Tyrel hat naemlich ganze vier Tage frei von der Arbeit. Sein erster Urlaub, seit wir in Kanada sind. 🙂 Dieses Mal jagen wir aber an anderer Stelle. Letztes Mal hatten wir eine von einem Freund geliehene Waffe mitgenommen. Aber die wurde mittlerweile verkauft. So dass wir jetzt bei einem Super-Sonderangebot von $299 zugeschlagen haben.
Die Savage Axis 30-06 stainless steel ist zwar nichts zum Angeben aber grundsolide und perfekt für das, was wir vorhaben. Ich darf zwar selbst noch nichts bis auf Grouse, Stachelschwein, Erdhörnchen und Hasen jagen, aber ich kann beim Zerteilen und Tragen helfen. Die Arbeit fängt nämlich erst an, nachdem man den Schuss abgegeben hat.

In Kanada ist es unter Strafe verboten, verwertbares Fleisch zurückzulassen oder verderben zu lassen. Im besten Fall darf man nie wieder Jagen, im schlimmsten Fall winken Geldstrafe und / oder Gefängnis. Das finde ich auch gut so. Wenn man schon ein Leben nimmt, schuldet man es dem Tier, dass es respektiert wird und nicht umsonst gestorben ist, sondern andere Lebewesen nährt.

Genug Philosophie und Waffenkunde. Jedes Mal, wenn ich in der Stadt bin, erfreue ich mich über den Taubenersatz. Für Tauben ist es wohl zu kalt hier, es gibt jedenfalls keine. Der Job der Flugratten kann aber nicht unbesetzt bleiben. Dick aufgeplusterte, schwarz glänzende Raben tummeln sich auf Parkplätzen und Müllhalden und picken an allem rum, was vielleicht essbar sein könnte. Ich beobachte sie gerne dabei.

Gestern habe ich uebrigens endlich das geschafft, worauf ich seit ueber einem Monat trainiere: Ich bin die ganze Strecke die Strasse hochgeradelt! Yeah! Die Bedingungen waren aber auch super, es waren ploetzlich nur noch -10 Grad, die Strasse war frisch gerauemt und ich hatte meine Reifen aufgepumpt. Als ich schliesslich ankam, konnte ich nicht mehr. Eigentlich schon vorher aber ich war so dicht dran und wollte es endlich schaffen. Ich brauchte also einige Zeit, um wieder zu Atem zu kommen und rollte dann bergab. Yeah!

Als Tyrel ausgeruht von der Arbeit kam, fragte er mich gleich, ob wir nicht zusammen Fahrrad fahren wollen. Da meine Beine sich noch wie weichgekochte Macaroni anfuehlten, musste ich leider passen. Nachdem er 25 Minuten alleine unterwegs war, klingelte mein Handy. „Rate mal, was ich gefunden habe!“ „Kaese?“ „Nein! Ich habe etwas Groesseres in den Baeumen neben mir gesehen und dachte, es seien grosse Vogelnester. Aber als ich mit meiner Kopflampe genauer leuchtete, sah ich Katzenaugen!“ „Katzenaugen?“ „Hier sitzen drei Luchse im Baum!!“

Wenn das nicht cool ist, weiss ich nicht, was cool ist. Er hat mir sogar ein Foto zur Verfuegung gestellt. Nicht die beste Qualitaet, aber man kann die Miez gut erkennen. 🙂

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Luchsi guckt grimmig in die Kamera, waehrend er oder sie sich auf einen viel zu schmalen Baum gerettet hat. Trotz der offensichtlichen schlechten Laune ist die Flauschigkeit extrem!

Beim naechsten Beitrag kann ich hoffentlich Bilder einer erfolgreichen Jagd einstellen. Es gibt uebrigens keinen Begriff fuer das Jagdglueck wie Waidmannsheil hier in Kanada. Also wuensche ich es mir einfach selbst! 😉

Sueder die Winde nie wehen

Letzte Nacht hat der Südwind angefangen zu wehen. Nach einer Woche mit Temperaturen von -28 bis -37 Grad waren es mittags plötzlich nur noch -10. Überwältigt von den Frühlingsgefühlen habe ich gleich mein Rad geschnappt um den Berg zu attackieren. Leider hatte ich aber aus Gewohnheit meine dicke Jacke angezogen (Wer kommt nur auf so eine irrsinnige Idee bei diesen sommerlichen Temperaturen?!). Ich kam also gut ins Schwitzen und stapfte mit offener Jacke tapfer die Straße hoch.
Bei dieser langen Schieberei muss ich häufig an den September 2013 denken. Meine Freundin Alex und ich fuhren mit unseren Fahrrädern einmal quer durch Wales auf der Lon Las Cymru-Route von Cardiff nach Holyhead. Viel informiert haben wir uns über die Schwierigkeit der Strecke nicht, schließlich ist der höchste Berg in Wales mit einem guten Kilometer gerade mal so hoch wie der Brocken im Harz. Was wir nicht wussten, ist, dass das ganze Land nur aus kleinen fiesen Hügeln zu bestehen scheint, neben Schafkacke, Schlössern und Pubs. Und die unzähligen, fahrradschiebenden Anstiege nutzten wir entweder dazu, unsere meist unfreiwillig komischen Männergeschichten aus der Vergangenheit zu kramen und uns kaputtzulachen oder aber englische Weingummis und Chips frustriert in uns reinzustopfen. Je nachdem, wie steil der Anstieg war. Kurzum: Wir hatten eine tolle Zeit und den ganzen Weg bei jedem Wetter gemeistert ohne auf Bus oder Bahn umzusteigen. 🙂

Heute schiebe ich mein Rad taeglich allein den Berg hoch und lasse die Gedanken frei reisen. Mal kreisen sie um die Vergangenheit, mal um die Zukunft aber meist ums Essen. 😉 Jon hat wieder fleißig Obst und Gemüse mitgebracht. Einiges habe ich im Trockenschrank verstaut, um am Tag daraus Pulver herzustellen. Eine Monsterladung Apfel-Chutney wurde fabriziert nebst zwei Bananenbroten. Aber mein liebstes Werk waren gestern die Kiste voller Avocados, die verarbeitet werden wollten. Was macht man daraus? Genau, eine lecker-scharfe Guacamole. Genauer gesagt, zwei große Pötte voll davon! Gestern hab es Bratkartoffeln mit Spiegelei und Guacamole und heute wird das Chipsregal im Supermarkt leergeräumt!

Ein weiteres Küchenexperiment habe ich mir in Form von Müsliriegeln gegönnt. Ich hatte letztens gelesen, dass man dazu nur den süßen Klebstoff auf 260 Fahrenheit (127°C) erhitzen muss und dann mit den gewünschten Nüssen vermengen. Das musste ich doch gleich mal ausprobieren. Die erste Fuhre stellte ich mit Honig, Vanille und Salz her, die zweite mit halb Honig, halb Maissirup, Vanille und Salz. Nach dem Vermengen drückt man die Masse in ein tiefes Backblech, lässt es kurz abkühlen, stürzt es und schneidet alles in einzelne Riegel.
Fazit: Geschmacklich sind beide super, leider ist die nur-Honig-Mischung bei Raumtemperatur etwas klebrig an den Fingern und die Honig-Maissirup-Mischung ist ein 1A Plombenzieher. Macht nichts, ich experimentiere einfach weiter.

Übrigens erhielt ich ein Care-Paket von Basine a.k.a. Muddi samt ihren Vasallen Dietbold, Jahrn, Lehn-R und Nigg-L. Unter anderem lag eine Bio-Hautcreme von lavera bei mit dem Hinweis, meine Haut sehe auf meinen Selfies so trocken aus und ich möge sie bitte besser pflegen.
Liebe besorgte MitleserInnen: Ab jetzt glänze ich wie eine Speckschwarte, bis die Sonnenreflexion auf meinem Gesicht den Schnee schmelzen lässt. Schuld war nur die gemeine trockene Kälte. Aber mal im Ernst, ich habe mich wirklich gefreut. 🙂

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Etwas zu grosszuegig eingecremt grinse ich mit einem Plueschfrosch auf meinem Kopf duemmlich um die Wette. Der Frosch war auch im Paket enthalten und besteht zu 76% aus Gesicht.

Die Erinnerungen werden hochgekocht

Rückblick 2014:
Schwer schnaufelnd tapse ich Schritt für Schritt bergauf. Der Wind peitscht mir den Regen ins Gesicht, weiter oben wartet noch Hagel darauf, mir ein Gesichtspeeling zu verpassen. Nicht viele Leute würden bei dem Wetter freiwillig vor die Tür gehen, doch ich fahre in den Harz, um den Tag zu verwandern. Nicht trotz des Wetters sondern fast deswegen. Nur in den ungemütlichsten Zeiten kann ich diese wunderschöne Natur mal für mich haben ohne hinter der nächsten Kurve gleich ein Jack-Wolfskin-Ehepaar zu treffen.
Eigentlich teile ich ja gerne (bis auf die Nachos mit heißer Käsesoße im Kino!! Die gehören ganz mir.). Aber wenn ich ganz allein im Wald und in den Bergen bin, da fühle ich mich frei und gleichzeitig verbunden mit allen anderen Lebewesen dieser Welt. Neben meinem Vollzeitjob inklusive Rufbereitschaft und meiner Masterarbeit, die ich nebenbei auch noch irgendwie schreibe, brauche ich diese Momente, um kurz durchatmen zu können.
Tropfnass trotz Goretex-Rüstung komme ich nach stundenlangen Wanderungen oft an einer kleinen Gastwirtschaft vorbei. Häufig bin ich einer von wenigen Gästen, da man nicht zu allen Wirtschaften mit dem Auto fahren kann. Ich bestelle mir einen heißen Tee und, falls auf der Speisekarte vorhanden, eine Soljanka. Wohlschmeckender werde ich selten wieder warm.

Wenn diese Masterarbeit vorbei ist, mache ich Urlaub. Allein! Und da, wo möglichst wenig Menschen wohnen. Berge müssen da sein und Wälder. Auf jeden Fall Bisons, die sind klasse. Und Nordlichter möchte ich auch wieder sehen.
Nach kurzer Recherche stellt sich heraus, dass ich all diese Dinge nur in Kanadas Yukon gleichzeitig vorfinde. Kurz hatte ich auch mit Alaska geliebäugelt aber erstens werden Bisons da erst wieder angesiedelt und zweitens wohnen da einfach zu viele Menschen! Also solls der Yukon sein…

2017:
Die Berge, Nordlichter, Wälder und Bisons sind mittlerweile mein zu Hause geworden. Hier muss ich nur vor die Tür gehen und kann stundenlang zu dramatischen Landschaften wandern, ohne am schönsten Sommertag einer Menschenseele zu begegnen. Aber irgendetwas fehlt…

Was das ist, fällt mir wie Schuppen aus den Haaren, als Jon mich anruft. „Du wirst es nicht glauben aber ich habe die Ladefläche voller Kartons mit astreinem Obst und Gemüse als Hühnerfutter bekommen! Leider muss ich die nächsten Tage arbeiten aber wenn du magst komm morgen früh hoch zum Haus und tob dich in der Küche aus!“

Das muss man mir nicht zweimal sagen. Ich? Essen? Umsonst? Klaro! 🙂 Am nächsten Morgen bewunderte ich also einen großen Stapel Kartons voller Obst und Gemüse, das nicht mehr verkäuflich war. Häufig ist der Apfel einfach zu klein oder hat eine kleine Druckstelle und schon wird er ausgemustert. Einerseits kann man den Kopf darüber schütteln aber andererseits suche ich mir ja auch nur die schönsten, saftigsten Äpfel raus, wenn ich einkaufen gehe. Ich versuchte also, mich ausschließlich über diese riesige Auswahl zu freuen.

Was folgt, sind zwei volle Tage in der großen Küche im Haus. Nach der Prüfung meiner zur Verfügung stehenden Mittel weiß ich auch, was mir letztens noch gefehlt hat: Letscho!
In Westdeutschland weitestgehend unbekannt ist Letscho das Herz einer guten Soljanka… Neben sämtlichen Wurst- und Fleischresten, die man im Haus hat. Es besteht größtenteils aus Paprika, Tomaten und Zwiebeln und ist auch so gelöffelt der Hammer.
Nach dem Letscho quäle ich meine liebste Rezepteseite Chefkoch.de noch weiter und stelle mit kleinen Abwandlungen noch Bratapfelmarmelade, Apfel-Chutney, Tomatensauce und Beerengelee her. Jon hat auch einen Trocknungsschrank, in dem ich dünne Apfelschnitze trockne.
11kg Tomaten später bin ich erschöpft aber glücklich.

Eine Menge Gläser werden mir die nächste Zeit versüßen und das Obst und Gemüse hat doch noch jemanden glücklich gemacht. Nur das erste Glas Letscho musste schon am Abend dran glauben. Nun ist hier alles genau so, wie es sein soll. 🙂

Auch mein Ohr hat sich regeneriert. Nachdem ich es unterkühlt habe, pellt sich die Haut jetzt. Ich habe mir also keinen Frostbite eingehandelt, sondern einen Frotnip, wie man hier sagt. Auf Deutsch: ich wurde nicht vom Frost gebissen, er hat mich nur angeknabbert. Bin wohl zum Anknabbern 😉

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Mein linkes Ohr von hinten/ unten fotografiert. Das Ohrläppchen zieren ein paar Hautfetzen. Alles halb so wild. 🙂

 

Auf die Stapel, fertig, los!

Gestern bin ich wieder einem meiner neuentdeckten Talente nachgegangen. Holz Sortieren und Stapeln. Yaay! Tyrel und ich haben bei einer Freundin unserer Grundstueckseigentuemer einen Holzstapel auf ihrem Grundstueck aufgeraeumt. Als Dankeschoen konnten wir das Holz behalten. Manches war schon ein wenig am verrotten aber das macht ueberhaupt nichts. Es brennt trotzdem, nur etwas schneller und heisser. Also super, um ein Feuer zu starten.

Als wir die Ladeflaeche unseres Trucks neben unserem Trailer abgeladen haben, fing es an zu schneien und hoerte auch den ganzen Abend nicht mehr auf. Der Holzstapel wurde von einer schoenen dicken Schneeschicht zugedeckt.

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Links im Bild sind einige Staemme Holz und schon ofengerechte Kloetze zwischen Tannen gestapelt. Rechts liegt ein unfoermiger, vollgeschneiter Holzhaufen auf dem Waldboden.

Vor dem Stapeln ueberlege ich mir, welche Stapelweise sinnvoll ist. Ich entschied mich dazu, verschiedene Stapel anzulegen. Unterschieden wird in:

  1. Stuecke, die in den Ofen passen
  2. Stuecke, die einmal zersaegt werden muessen, um in den Ofen zu passen
  3. Stuecke, die zweimal zersaegt werden muessen, um in den Ofen zu passen
  4. Alles, was noch laenger ist
  5. Holz fuer Lagerfeuer (unfoermig, zu viele Aeste, Wurzeln, zu duenn usw.)

Also Attacke! Fuer ueberlange Staemme und ofengerechte Stuecke habe ich schon Stapel. Den Rest lege ich an und sortiere zwei Stunden vor mich hin. Irgendwie kann ich dabei gut entspannen. Der Bregen schaltet auf Autopilot und der Koerper macht einfach.

 

 

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Links im Bild wieder die Staemme und das ofenfertige Holz, in der Mitte ein kleinerer Stapel Zweimalsaeger und rechts die Holzstuecke, die einmal zersaegt werden muessen. Dieser Stapel ist ca. 1,5 Meter hoch. Nicht im Bild: Lagerfeuerholz-Stapel.

Am liebsten habe ich die Einmalsaeger. Einmal saegen, zwei Stuecke Holz! Hier ist das groesste Kosten-Nutzen Verhaeltnis vorhanden! 🙂 Heute frueh habe ich gleich das Feuerholz fuer den heutigen Tag per Hand zersaegt. Und danach eine Runde bergauf und -ab mit dem Rad. Irgendwann muss ich doch fit werden hier im Yukon!

 

Erkenntnis des Tages:

Selbst der Rotz, der aus der Nase laeuft, gefriert bei -20 Grad und weniger. Leider haengt er nicht steif von der Nase runter, sondern ist direkt an der Nase noch beweglich. Es haengt also ein langes, kaltes Popelpendel vom Zinken runter und schwingt freudig hin und her, bis es irgendwann abfaellt.

 

 

 

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Ein original Popelpendel mit ueberdramatisierendem Gesichtsausdruck. In Wirklichkeit ist es eher lustig!

In diesem Sinne: Ein frohes, neues Jahr 2017 allerseits! 😀