Monat: Dezember 2020

Zwischen den Jahren

Das Jahr 2020 neigt sich dem Ende zu. One for the books – Eins fuer die Geschichtsbuecher, merkte meine Freundin an. Viele Plaene hat es durchkreuzt, aber doch auch viele Chancen gegeben, Chancen sich selbst nochmal neu kennenzulernen und auszurichten. Sich zu ueberlegen, was wirklich wichtig ist im Leben. Ob man vielleicht etwas anders ausrichten sollte.

Mein 2020 fing sehr hoffnungsvoll an. Ich wollte einen Marathon laufen, das Feld bestellen und Huehner halten. Das mit den Huehnern hat geklappt und macht mir nach wie vor viel Freude. Das Feld ist nicht bestellt, aber schon gut vorbereitet fuer 2021. Einen Marathon bin ich dieses Jahr nicht gelaufen, dafuer insgesamt ueber 1000 km. Kleinvieh macht auch Mist. Wenn man gelaufene, geradelte und Ski gelaufene Kilometer zusammenzaehlt, komme ich sogar auf ueber 2000 km und 255 Stunden Ausdauersport. So aktiv war ich noch nie, trotzdem fuehle ich mich selbst nicht sportlich. Vielleicht liegt das daran, dass ich in meiner Kindheit und Jugend so sehr unsportlich war. Oder kann man in das sportliche Gefuehl noch reinwachsen?

Auch gab es viel Streit in meiner Ehe in 2020. Wie geht man mit der Pandemie um, wer erledigt welche Arbeiten, wie soll die Zukunft aussehen? Was fuer ein Kraftakt! Doch wenn was schwelt, soll es auch rausgelassen werden. Und in den letzten Wochen haben wir wieder einen guten Weg miteinander gefunden. Mir ist klar geworden, dass das ein Muster ist in meinem Leben, das ich gern ablegen wuerde. In einer Beziehung bin ich in den ersten Jahren oft zu angepasst, beziehungsweise so verliebt, dass ich meine eigenen Beduerfnisse fast vergesse. Dann wache ich auf nach ein paar Jahren, schaue mich um und bemerke, dass mir der Schuh nicht passt. Da ich nicht sehr (bzw. ueberhaupt nicht) diplomatisch bin, bedeutet das dann schnell Kopf durch die Wand und Eskalation. In der Hinsicht moechte ich gern an mir arbeiten. Lernen, in jeder Situation bei mir zu bleiben, meine Beduerfnisse zu kennen und zu kommunizieren. Ansonsten trag ich das noch ein ganzes Leben mit mir rum!

Daraus leitet sich mein Wunsch fuer 2021 ab. Ich moechte ganz bei mir bleiben, dabei aber offen und flexibel fuer alle Chancen, die sich bieten. Nachdem sich 2020 fuer mich oft nach Stillstand und Ausharren angefuehlt hat, wird 2021 vielleicht wild und voller Umbrueche. Ausserdem moechte ich gerne Kunst schaffen. Manchmal habe ich das Gefuehl, dass ich ein Kuenstler bin, der im Ingenieurskoerper gefangen ist. Und 2021 moechte ich einen Kanal finden, mich auszudruecken. Etwas zu schaffen, das es vorher in dieser Welt noch nicht gab. Wie genau das aussehen wird, weiss ich noch nicht. Toepfern wuerde ich gern mal ausprobieren. Und einen eigenen, kreativen Raum haette ich gern. Ein Leinenzelt im Feld. Wo nicht, wie in unserem Haus, alles praktisch sein muss. Sondern wo ich mich mit Farben und Formen umgeben kann, die mir gerade besonders gefallen.

Weiterhin moechte ich immer noch einen Marathon laufen. Und das Feld bestellen!

Kommen wir zu meinem Bild des Jahres.

Junghenne Icicle nach ihrem ersten Sprung auf meine Schulter.

Definitiv ein Huehnerbild. Die lieben Huehner haben mir so viel Freude bereitet in einem Jahr, das manchmal schwierig war. Dafuer bin ich sehr dankbar!

Die Sprungfreude der Huehner ist auch weiterhin gegeben.

Leider ist gestern ein Huhn ploetzlich gestorben. Das hat mich traurig gemacht. Henne Moonlight, mit der ich ein ambivalentes Verhaeltnis hatte, gibt es nicht mehr. Sie hatte keine Wunden, Parasiten oder sonst etwas, was ihren Tod haette erklaeren koennen. Genuegend Futter und frisches Wasser ist natuerlich vorhanden. Und Krankheitsanzeichen hatte sie auch nicht, sie war munter wie die anderen.

Machs gut, Moonlight, du huebscheste Henne!

Ich habe mit anderen Huehnerbesitzern gesprochen und auch im Internet gesucht. Aber anscheinend kommt es hin und wieder vor, dass ein sonst gesundes Huhn ploetzlich stirbt. Manche Huehner erleiden einen Herzinfarkt oder bei manchen Hennen bleibt ein Ei stecken. Und dann war’s das.

Dem Tod von Moonlight sind ein paar Unruhen in der Huehnerschar vorausgegangen. Zunaechst gab es Anzeichen, dass Brave und Warrior von anderen Huehnern angepickt wurden. An den Huehnerhaelsen fehlten ein paar Federn, Ersatz wuchs aber schon wieder nach. Erstaunt war ich vor allem bei Warrior, ist sie doch die beste Freundin von Moonlight, die normalerweise andere Huehner piesackt. Brave und Warrior habe ich dann mit einem bitteren Anti-Pick-Spray behandelt, woraufhin keine weiteren Federn abhanden gekommen sind. Doch nachts, wenn normalerweise Moonlight alleine auf einer Seite des Stalls schlief, manchmal gemeinsam mit Warrior, da hatte sich das Blatt gewendet. Ploetzlich schlief Warrior allein und Moonlight schlief zusammen mit den anderen Huehnern und Hahn Daisy auf der anderen Seite. Und dann war Moonlight tot.

Bei dem stark ausgepraegten Sozialgefuege habe ich mich schon gefragt, ob Warriors fehlende Federn und ploetzliches Allein-Schlafen im Stall daher kommt, dass Moonlight sie ausgestossen hat, um wieder bei den restlichen Huehnern anzubaendeln. Und dann Moonlights ploetzlicher Tod. Aber wie gesagt, ein Huehnermord mit den ueblichen Waffen konnte ausgeschlossen werden.

Als ich am Abend aufschreiben wollte, wofuer ich an dem Tag dankbar bin, musste ich trotzdem nicht lang ueberlegen. Ich war dankbar, noch acht gesunde Huehner zu haben. Und dafuer, dass ich Ski laufen war. Dass mein Koerper dazu faehig ist, dass ich die Zeit und das Geld dafuer habe und dass ich inmitten einer wunderschoenen Landschaft leben darf.

Boreale Nadelbaeumchen, Loipe und Schnee.
Abfahrt in das zugefrorene Sumpfgebiet.
Im Sommer wuerde man hier im Morast versinken, im Winter gleitet man obenauf.
Die Sonne versinkt hinter den Bergen.

Vor allem versuche ich zu dieser Zeit die kurzen Tage und langen Naechte zu geniessen. Die ausgedehnten, dramatischen Sonnenauf- und -untergaenge. Das Alpengluehen. Den Sternenhimmel.

Gluehende Bergspitzen am Mittwintermorgen.
Schneelandschaft zur blauen Stunde.
Die Magie des ersten Sonnenlichts.
Schneebaeume vor Goldsonne hinter Winterberg.

Die Zeit um die Wintersonnenwende stimmt mich hier im Norden sehr besinnlich. Aehnlich muessen es unsere Ahnen erlebt haben, die noch verbundener und abhaengiger von der Natur und ihren Jahreszeiten waren. Die langen Naechte, eine wertvolle Gelegenheit zum Innehalten, zur Besinnung. Und auch zum Dankbarsein, zum Schenken. Die Weih-Nacht.

Wie schon die letzten vier Jahre hier hatten wir an Heiligabend ein Lagerfeuer zum Wuerstegrillen. Anschliessend gab es dann ebendiese Wuerste samt Kartoffelsalat zum Abendessen, dann jedoch im Haus.

Tyrel und das Tonnenfeuer.
Auf meiner heissen Schokolade schwimmen Marshmallows… Mhhh…

Am ersten Weihnachtsfeiertag besuchten wir unsere Freunde James und Joe. Danach war Ausspannen angesagt.

Ich habe ganz viele liebe Weihnachtsemails bekommen, denen ich noch Antworten schuldig bin. Doch ich beantworte schonmal die beiden meistgestellten Fragen. Ja ich hatte ein schoenes Weihnachtsfest. Nein, das Paket ist noch nicht angekommen, die kanadische Post ist extra schnarchnasig dieses Jahr. Dafuer kommt es bestimmt puenktlich zu meinem Geburtstag – ich melde mich spaetestens, wenn es da ist. 🙂

Vielen Dank fuer ein weiteres Jahr, in dem ihr euch fuer das interessiert, was ich schreibe. Danke fuer die vielen Kommentare, lieben Worte, Witze und guten Ideen! Ich hoffe auch ihr konntet einen Sinn in eurem Jahr 2020 sehen und habt gute Wuensche fuer 2021.

Alles Liebe und einen guten Rutsch,

Luisa

Huehner und Landschaft 2

Seit dem letzten Beitrag ist nichts Aufregendes passiert. Also folgen mehr Bilder von Huehnern und Landschaft, denn daraus besteht das Fotoalbum meines Smartphones.

Fangen wir an mit Huehnern.

Habe ich eigentlich schon einmal alle Huehner vorgestellt hier auf diesem Blog? Ich befuerchte strukturiert ist das noch nicht geschehen bislang.

Ameraucana Henne Icicle blickt zweifelnd.

Icicle ist das Huhn, welches am meisten menschenbezogen ist. Sie kommt gern kuscheln, fliegt auf Schultern und ist im Allgemeinen ein spezieller Charakter. Oft ist ihr Bart verklebt, weil sie sich tollpatschig beim Fressen und Trinken anstellt. In der Hackordnung ist sie eins der letzten Glieder. Einfach, weil sie sich oft nicht an Huehnerregeln haelt und dann von anderen zurechtgewiesen wird um aus deren Sicht die Sicherheit der Gruppe nicht zu gefaehrden. Icicle hat zwei Namen von ihrer Aufzuchtfamilie bekommen, der zweite lautet Ciel.

Orpington Henne Brave schaut psychotisch.

Brave ist wahrscheinlich meine Lieblingshenne, obwohl ich sie alle gern mag. Aber ihr unglaublich irrer Blick, gepaart mit der fuer mich perfekten Huehnerform mit kurzen Beinen und buschigem Hintern. Auch Brave ist menschenfreundlich. Vor allem aber liebt sie Futter. Konflikten geht sie meist aus dem Weg. Dadurch, dass sie so massig ist, wird sie aber auch selten zurechtgewiesen von anderen Huehnern. Im Sommer hat sie sich lieber streicheln lassen als im Winter. Es bleibt abzuwarten, ob sie im naechsten Sommer wieder zutraulicher wird, oder sich mittlerweile einfach zu erwachsen dafuer fuehlt.

Orpington Henne Moonlight schaut wachsam.

Moonlight hat durch ihr tolles Federkleid gute Showqualitaeten und koennte vielleicht einen Huehnerpokal gewinnen. Doch Huehnerausstellungen finden hier erstens nicht statt und zweitens wuesste ich auch nicht, ob sie daran Freude haben wuerde. Moonlight sieht es als ihre Aufgabe an, andere Huehner zurechtzuweisen und auch mal zu hacken, wenn sie die ungeschriebenen und fuer mich nicht immer ersichtlichen Regeln in Gefahr sieht.

Eine Zeit lang, vor ein paar Monaten, hackte sie auch mich, wenn ich ihr zu nah kam. Das fand ich nicht okay. Wenn das passiert ist, habe ich sie weggeschubst um ihr zu zeigen, dass ich die Autoritaet habe und mich ihrer Ordnung nicht unterwerfe. Das wiederum fand Hahn Daisy nicht lustig, der angerannt kam um mir zu zeigen, dass das hier seine Huehner sind und ich nichts zu melden habe. Allerdings hat mich Daisy nie gehackt oder sonst irgendwie attackiert. Er stolzierte nur neben mir her und rempelte mich ein wenig von der Seite an. Nach ein paar Hack- und Schubswechseln zwischen Moonlight und mir sind die Fronten anscheinend geklaert und es gab schon lange keine Auseinandersetzung mehr.

Ist das eigentlich gaengige Praxis, Huehner zu schubsen, um ihnen Benehmen beizubringen?

Lange Zeit dachte ich, dass Moonlight an der Spitze der Hennenhackordnung steht, da sie die Henne ist, die mit Abstand am meisten massregelt. Mittlerweile bin ich mir nicht mehr sicher. Oft schlaeft sie alleine in der rechten Seite des Huehnerstalls, waehrend alle anderen Huehner auf der linken Seite schlafen. Und morgens, wenn die anderen schon laengst im Auslauf sind, bleibt sie haeufig noch fuer einige Zeit alleine im Stall zurueck. Vielleicht geniesst sie aber auch nur ihre Zeit fuer sich.

Australorp Henne Coco schaut abwaegend.

Coco, die Ei-Pionierin, die das erste Ei legte! Coco ist fasziniert von Menschen und kommt gern nah. Allerdings ist sie nicht an Streicheleinheiten interessiert, sondern untersucht gern alles mit ihrem Schnabel. Ringe, Haare, Faeden, Ohrlaeppchen, eigentlich alles, was anders ist, wird pickend von ihr untersucht. Oft pickt sie auch das Eis und die Verfilzungen aus Icicles Federbart. Ihr Buerzel, also dort wo man einen Sattel auflegen wuerde, ist oft wenig befedert. Vielleicht, weil sie von Hahn Daisy haeufig beglueckt wird? Sie scheint immer guter Dinge zu sein.

Orpington Henne Flurry schaut etwas melancholisch.

Henne Flurry hat herzige braune Augen, ist jedoch eher menschenscheu. Sie ist eine lavender Orpington Henne und hat leider den Fehler geerbt, der haeufig bei lavender Orpington vorkommt: Ihre Federn, vor allem am Buerzel und Schwanz, sehen immer zerzaust aus. Flurry ist die einzige Henne, die ihren Kamm modisch nach links haengend traegt. Ausserdem ist Flurry eine von zwei Freundinnen von Moonlight.

Flurrys ausgefranzter Poppes im Detail.
Australorp Henne Warrior schaut muerrisch.

Warrior ist die zweite Freundin von Moonlight und schlaeft auch nachts manchmal neben ihr auf der Stange. Sie hat den einbeinigen Flamingostand perfektioniert und ist im Winter oft in dieser Pose vorzufinden. Genau wie Flurry und Moonlight ist auch Warrior eher zurueckhaltend Menschen gegenueber. Warrior war nach Coco die zweite Henne, die ein Ei gelegt hat. Dementsprechend waren ihr Kamm und ihre Kehllappen schon relativ frueh gross und rot. So konnte ich Warrior immer gut von Maple unterscheiden, deren Kamm und Kehllappen lange klein und farblos waren. Mittlerweile sind die optischen Unterschiede gering. Meist kann ich vom Charakter beurteilen, welches Huhn ich vor mir habe. Nur wenn sie still halten, wie in der Flamingo Pose, kann ich sehen, dass Warriors Kamm etwas kleiner ist und die mittleren Spitzen enger zusammen stehen als bei Maple.

Australorp Henne Maple schaut pikiert.

Maple ist sehr mutig und oft die Erste, die Neues ausprobiert. Sie ist als erstes nach dem Umzug aus dem Stall ins Freie gehuepft. Morgens ist sie meist die Erste, die schon vor Sonnenaufgang in den Auslauf geht und dort fleissig die von mir verstreuten Koerner aufpickt. Sie laesst sich zwar nicht gern streicheln, ist aber neugierig und menschenbezogen. Maple ist das einzige Huhn der grossen Rassen (Australorp und Orpington), das auf Menschenschultern und -ruecken fliegt. Die anderen Huehner machen das nicht mehr, seit sie gross, schwer und erwachsen sind. Maple ist staendig in Bewegung, daher sind alle aktuellen Bilder, die ich von ihr habe, unscharf oder verwackelt. Doch das ist eh der Standard bei meinen Huehnerbildern. Circa 90% der Bilder, die ich von ihnen schiesse, sind unscharf. Wahrscheinlich ist auch nicht zutraeglich, dass ich die Bilder mit meinem Handy mache, aber meist klappt es ja doch.

Ameraucana Henne Shadow schaut, als ob sie etwas plant.

Genau wie Icicle ist auch Shadow ein Ameraucana Huhn und wird eines Tages gruen-blaue Eier legen. Bislang ist das nocht nicht geschehen. Aber Shadow hat im Gegensatz zu Icicle schon einen tiefroten, ausgepraegten Kamm, was auf Reife hinweist. Shadow liebt es, genau wie Icicle und Maple, auf Personen oder hoehergelegte Objekte zu fliegen. Verkuschelt ist sie allerdings weniger. Wenn ein Huhn Futter am Schnabel oder am Kopf kleben hat, hilft Shadow sehr gern bei der Hygiene. Allerdings ist sie dabei nicht besonders zaertlich und das zu reinigende Huhn, oder auch Daisy, suchen schnell das Weite.

Australorp Hahn Daisy schaut stoisch.

Daisy ist ein toller Hahn. Er war und ist nie aggressiv gegenueber Huhn oder Mensch, er beschuetzt seine Hennen, ruft sie zu guten Futterstellen und laesst ihnen den Vortritt. Vor seiner Pubertaet war er auch kuschlig und liebte es, unter den Fluegeln gestreichelt zu werden. Das ist nicht mehr der Fall, dazu nimmt er seinen Hahnenjob wohl zu ernst. Wie auch Warrior ist Daisy in der Lage, auf einem Bein zu balancieren und nach Koernern zu picken. Ich bin wirklich froh mit meiner Hahnenwahl, Daisy ist ein echter Gentleman.

Jetzt wuerde ich euch gerne noch meine 36 anderen Huehner vorstellen. Dabei gibt es nur ein Problem: Ich habe sie noch nicht! 🙂 In 2021 wuerde ich wirklich gern meine Huehnerschar vergroessern. Allerdings braeuchte ich dazu einen groesseren Stall fuer den Winter. Und ob der dann noch transportabel ist, ist die Frage. Denn irgendwann werden wir wieder umziehen muessen. Ich ueberlege noch und kratze meinen Kopf ganz fleissig, wie sich dieses Problem elegant loesen laesst.

Fuer alle, die sich bis hierher tapfer durchgelesen haben, gibt es zur Belohnung Winterbilder.

Huehnerstall vor Morgenrot.
Fliegender Hund auf geraeumter Strasse.
Zaun, Feld, Berg.
Fast unberuehrter Schnee und ein Flugzeug am Himmel!
Schneehund bittet um Stockwurf.
Letztes Tageslicht.

Wenn die Temperaturen deutlich unter -15 °C sinken, finde ich manche Eier durchgefroren mit gerissener Schale vor, wenn ich von der Arbeit nach Hause komme. Das finde ich schade. Aber Arma freut sich. Ueber Nacht taue ich die Fehleier auf und morgens freut sich Arma ueber etwas extra Eiweiss. Ich freue mich auch, immerhin wird so nichts vergeudet.

Arma wartet auf die Fresserlaubnis, waehrend Schnee auf ihrer Schnauze schmilzt.
Das Ei ist innerhalb von ein paar Sekunden aufgeschlabbert.

Aber auch die Huehner gehen nicht leer aus. Auf der Arbeit brachte mir ein Mechaniker eine Box voller abgelaufener Flugzeug-Notfallrationen in mein Buero mit den Worten „Als ich Huehner hatte, haben die das Zeug geliebt!“. Dankend habe ich also angenommen. Dass jemand an meine Huehner denkt, macht mich gluecklich.

Ein Block Notfallration enthaelt 2400 Kilokalorien. Jede ueberlebende Person darf einen Riegel a 200 Kilokalorien alle sechs Stunden essen.
Was mich ueberrascht hat, waren die Trinkanweisungen. Die ersten 24 Stunden soll man gar nichts trinken und danach einen halben Liter Wasser pro Tag. Wie soll man denn dann die vier trockenen Riegel runterwuergen?

Dass deutsche Flugzeuge solche Notfallrationen an Bord haben, bezweifle ich. In Kanada ist es vorgeschrieben, wenn man weite Strecken ueber unbewohnte Gebiete fliegt, aber ob die Definition auf Europa zutreffen kann?

Henne Icicle begutachtet eine noch eingeschweisste Ration.

Die Huehner durften testen. Ausnahmsweise wollte ich mal aus meiner Hand fuettern um zu sehen, ob die Notfallrationen wirklich so gut ankommen.

Icicle, Coco und Brave stuerzten sich gleich auf die Leckerei.
Kurz darauf gesellen sich Maple und Flurry dazu.

Fazit: Huehner gluecklich und satt, abgelaufene Nahrung wird verwertet, alle sind gluecklich.

Das Laecheln ist etwas eingefroren nach meiner Skitour zur Arbeit, aber es ist da!

Lasst es euch gut gehen!