Wieder stehe ich zuerst auf. Während Tyrel schläft, mache ich ein schönes Feuer, bespaße den Hund und bereite das Frühstück zu.

Toast, gegrillt und geraeuchert ueber stehend abgelagertem Fichtenholz.
Heute gibt es gegrilltes Brot mit Thunfisch und Leberwurst. Das brauchen wir auch um in die Gänge zu kommen, es ist heute -8 Grad warm.
Der Fluss dampft, der Frost rieselt aus den Bäumen. Trotzdem wird heute ein schöner Tag, stelle ich fest.

Huendin Arma bewundert die frostige Morgenlandschaft.

Wasserdampf steigt aus dem noch relativ warmen Fluss hervor und gefriert an den gefrorenen Baeumen.
Am späten Vormittag stoesst Joe zu uns, wir bummeln heute ein bisschen und waermen die Finger am Feuer. An der gleichen Stelle wie wir gestern hat er heute morgen eine Elchkuh gesehen.
Auch wir machen uns langsam in Richtung Ozean oder zumindest flussabwaerts. Joe ist schon vorausgefahren und als wir ihn einholen, reicht er Schokolade rueber. Habe ich nicht gestern erst wieder beschlossen nicht so viel Süßes auf einmal in mich reinzustopfen? Na gut, damit kann ich dann vielleicht morgen beginnen.

Der kleine Nebenarm, der gestern Nacht noch unser Zuhause war, entfernt sich wieder von uns.

Schoki ahoi!

Arma nutzt die Sperrholzplatte zwischen unseren beiden Booten fuer ein Nickerchen im Sonnenschein.

Noch hat die Sonne Kraft und waermt uns tagsueber. Doch in ein paar Wochen schon wird sie tief am Horizont stehen und muede auf einen gefrorenen Fluss scheinen.
Haeufig stoppen wir, um Elche zu rufen. Aber es ist nichts zu sehen außer schöner Landschaften. Naja, ich habe schon von haerteren Schicksalen gehoert.
Mit Joe verabreden wir uns zum gemeinsamen Lagern am nächsten vielversprechenden Platz. Ohne weitere Vorkommnisse erreichen wir den auch schon nach ein paar Stunden Fahrt.
So schoen es ist anzukommen, so viel Arbeit steckt auch jeden Abend darin. Der Bärenpelz muss gestreckt werden falls das Wetter es erlaubt; kuehl und trocken soll es sein. Das Fleisch muss die Boeschung hochgetragen und gelagert werden. Das Lager muss aufgeschlagen werden, das Feuerholz gesaegt und gespalten, das Feuer entfacht, sowie das Essen gekocht.
Doch als Gros der Arbeiten erledigt ist und die Erbsensuppe vor sich hinkoechelt, statte ich dem Baerenfell einen Besuch ab.
Waehrend ich mir die Erbsensuppe mit Mais und Wuerstchen einverleibe, sinniere ich. Die Haelfte der Flusstrecke ist geschafft.
Hoffentlich schießen wir noch etwas. Und gleichzeitig hoffe ich, dass wir nichts mehr schiessen. Hoffentlich bleiben wir noch lange hier auf dem Fluss, hoffentlich sind wir schon sehr bald zu Hause.
Morgen, morgen werde ich weniger naschen. Morgen bin ich mir vielleicht mit mir einig und weiss, was ich will. Aber ab sofort bin ich wieder ganz im Jetzt. Und im Jetzt heißt bei mir gerade kuschlig im Schlafsack. 🙂