Meine Tage auf der Farm neigen sich dem Ende zu. Daher moechte ich meine Erfahrungen hierzu zusammentragen.
Vorteile/ Pro Farming:
- Arbeiten draussen macht gute Laune und nen roten Kopp.
- Man lernt viel ueber Pflanzen, Tiere und wie man beides in der jeweiligen Klimazone grosszieht.
- Bewegung an der frischen Luft – schon die aelteren Generationen schworen drauf!
- Schweine kraulen.
- Man kann ganz dolle viel essen und es schmeckt alles wunderbar.
- Koerperliche Arbeit macht den Kopf frei, die Gedanken ordnen sich wunderbar.
- Am Ende der Arbeit kann man das angebaute Gemuese essen!!!
Nachteile/ Kontra Farming:
- Das Wetter ist immer schlecht, egal wie es ist.
- Unkraut. Viel Unkraut. Noch mehr Unkraut.
- Haende und Fuesse werden trotz Waschens nicht mehr sauber.
- Da unsere Supermarkt-Lebensmittel groesstenteils grossindustriell und/ oder in Billiglohnlaendern produziert werden: Keine Kohle!
Der letzte Punkt war dann der entscheidende, dass ich meine Farmerkarriere an den Nagel haengen werde. Es ist nie Geld da. Und jetzt noch weniger. Ich kann nicht mehr bezahlt werden fuer meine Arbeit, die ich verrichte. Und der Lohn enspricht sowieso eher einer geringen Aufwandsentschaedigung.
Bart und Kate tun mir leid und ich moechte ihnen gerne aushelfen. Aber ich habe fuer mich entschlossen, dass ich da eine Grenze ziehen muss. Ich kann ihnen aushelfen, indem ich auf einen besseren Lohn verzichte. Aber ganz ohne Geld geht es leider auch in Kanada nicht. Mein ganz persoenliches Ziel ist es ja, dass ich den kommenden Winter in etwas Isoliertem verbringen kann. Und dafuer muss man einfach ein paar Scheine auf den Tisch legen, die erstmal verdient werden wollen.
Gestern morgen wurde mir die kommende Zahlungsunfaehigkeit eroeffnet. Gestern nachmittag fuhr ich in die Stadt und bekam waehrend eines Restarantbesuchs ein Jobangebot von einer Freundin, die ein paar Unternehmen in der Stadt hat. Ich habe noch nicht einmal ueber eine drohende Arbeitslosigkeit nachdenken koennen, da war ich schon wieder verplant. Irgendwie laeuft es also. 🙂
Ueber meine neue Taetigkeit werde ich berichten, wenn es soweit ist. Ein paar Dollar mehr pro Stunde sind drin und wahrscheinlich auch ein Dienstwagen… Ich bin schon selbst gespannt und freue mich schon auf neue Erfahrungen!
Ein Schmankerl noch zum Schluss: Ich habe mein Passfoto aus dem internationalem Fuehrerschein aus Deutschland mit meinem juengst erworbenen kanadischen Lappen verglichen.

Links ist die Gesichtsfarbe weiss wie das Papier, rechts hingegen brauner als die Recycling-Serviertte!
Mal sehen, was ich von der Gesichtsfarbe in den Winter retten kann!