Und schon sind es nur noch vier Wochen bis zum langen Flug…
Vor ziemlich genau drei Monaten habe ich einen Entschluss gefasst: Ich werde nach Kanada ziehen, um dort zu leben. Gesagt, getan: Job und Wohnung gekündigt, Flug gebucht. Und heute bricht mein letzter Monat im alten Leben an.
Wie kommt man darauf, so eine Entscheidung zu treffen?
Nun, eigentlich ganz einfach. Anfang 2015 war ich als Urlauberin im Yukon und habe mich gleich bei Ankunft in der Flughafenhalle in Whitehorse so heimisch gefühlt wie bisher noch nirgends. Und einen Tag später lernte ich einen Kanadier kennen, den ich mittlerweile geheiratet habe und mit dem ich gern mein Leben verbringen möchte.
Auch wenn mein Gefühl mir von Anfang an deutlich machen wollte, dass sich meine Zukunft im Land der Biber und Bisons abspielen sollte und nicht zwischen Bereitschaft und Bio-Tee: es hat mich ein Jahr Nachdenken gekostet, um mich auch danach zu richten. Letzendlich entsprang meine Entscheidung aus einem logischen Dreiklang:
- Wenn ich es nie ausprobiere, im Yukon zu leben, werde ich es später bereuen.
- Wenn ich jetzt nicht gehe, gehe ich wahrscheinlich nie.
- Also muss ich jetzt gehen, um später nicht verbittert zurück zu blicken.
Eigentlich ist es auch egal, was später dabei rumkommt. Entweder mein Gefühl bestätigt sich und ich finde hoch oben im Norden meine Heimat. Oder es bestätigt sich nicht und ich komme wieder zurück. Dann habe ich aber wenigstens meinen Frieden wieder und muss mir nicht die Frage stellen „Was wäre wenn…?“ oder „Hätte ich mal…“.
Hopp oder Topp! Ganz oder gar nicht! Ex oder Kelly-Fan!
Und auf die Frage, ob ich nicht ein großes Risiko eingehe, kann ich nur antworten mit einem Zitat von Frank Drebin (Die Nackte Kanone):
„Man geht schon ein Risiko ein wenn man Morgens aufsteht, über die Straße geht und sein Gesicht in einen Ventilator steckt.“
In diesem Sinne: Letzter Monat, halt Dich fest, ich komme! 🙂