Eine Woche Yukon

Eine Woche Yukon nur? Das lohnt doch nicht… denkste! Meine Freundin Dinah hat den Selbstversuch gewagt und ihn nicht bereut.

Eine Woche nach dem Baerenbesuch stand sie auf der Matte. Zwar unterbreitete sie das Angebot, uns bei der Baerenkotbeseitigung im Flur zu helfen, doch die meisten Spuren konnten wir schon beseitigen. Nur die Dusche war noch nicht funktionstuechtig, aber wofuer gibt es eigentlich die heissen Quellen? 🙂

Viele Seen, Berge und Fluesse haben wir in den ersten Tagen besichtigt. Schwierig ist es nur, das Fotomotiv zu waehlen, denn irgendwie sind hier die meisten Ausblicke Postkarten-geeignet.

Die schoenste Farbe hat meiner Meinung nach immernoch der Yukon River. Je nach Lichteinfall scheint er mehr gruenlich oder blaeulich zu schimmern.

Bei der ganzen Knipserei bin auch ich mal spontan fotografiert worden. Das passiert sonst eher selten.

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Ich stehe immer parat… am Fotoapperat!

Auf dem Weg nach Carcross haben wir dann beschlossen, Dinah auch mal arbeiten zu lassen in einem kanadischen Traditionsberuf.

Erst fanden wir uns in der kleinsten Wueste der Welt wieder und dann im Streichelzoo. Ziemlich abwechslungsreich die Ecke um Carcross!

Mein persoenliches Highlight war unser Ausflug nach Haines, was in Alaska liegt. Yukon liegt ja an der Grenze zu Alaska und Alaska scheint Kanada ne ganze Menge Kueste geklaut zu haben. Das Meer ist nur ein paar Stunden Fahrt von Whitehorse entfernt, doch da der Kuestenstreifen zu Alaska gehoert, muss man dafuer das Land verlassen und in die USA einreisen. Fuer kanadische Staatsbuerger ist das kein grosses Problem. Deutsche brauchen jedoch ein spezielles Visum fuer die USA und muessen bezahlen, dazu noch Formulare ausfuellen und und und.

Zum Glueck stiessen wir auf zwei knuffige US-Grenzbeamten auf dem Weg nach Haines. Diese gute Erfahrung hat mindestens zwei meiner drei bisher schlechten Erlebnisse mit US-Beamten wieder wettgemacht.

Haines ist ein niedliches, kleines Fischeroertchen mit Hafen direkt an einer Bucht. Da mein Auto nicht abschliessbar ist und wir vorhatten im Wagen zu naechtigen und uns nicht tagsueber um unsere Sachen sorgen wollten, haben wir uns auf einen Wohnmobilplatz direkt am Wasser gestellt.

Wir hatten Glueck und kein Kreuzfahrschiff legte an, als wir da waren. Dann ist das kleine Fischerdoerfchen ueberlaufen mit Horden von Gaesten.

Eine Attraktion in Haines ist das Eagle Preserve, in dem Wildvoegel gehalten werden, die wegen dauerhafter Einschraenkung nach Verletzungen nicht wieder ausgewildert werden koennen. Wir haben es puenktlich zur Adlerfuetterung geschafft.

Doch auch in der Natur koennen in Haines zahlreiche Adler bewundert werden.

Sogar einen jungen Grizzlybaeren konnten wir in Haines erblicken. Einen Tag vorher hatte jedoch schon ein Schwarzbaer direkt hinter unserem Auto die Strasse ueberquert. Davon existieren allerdings keine Bilder, wir haben den Augenblick einfach genossen.

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Neugieriger Baer im Strassengraben.

Am Tag unserer Rueckfahrt wollten wir noch die mueden Beinchen strecken bevor wieder fuenf Stunden Autofahrt angesagt ist. Kurzerhand stiefelten wir einen Weg entlang, der vielversprechend aussah. Keine Ahnung wie viele Kilometer die Strecke lang ist, wenn das Schild Meilen anzeigt. irgenwann wird man schon ankommen.

Irgendwann ging es dann bergauf. Und bergauf. Und weiter bergauf. Jedes Mal, wenn man einen Huegel erklimmt, wird deutlich, dass sich dahinter noch weitere Huegel verbergen. Berge motivieren mich sehr, umdrehen kommt nicht in Frage! Dann wuerde ich mich die naechsten Tage nur wundern, welche tolle Aussicht ich jetzt verpasst habe.

Trotz der Tatsache, dass es sich um Dinahs erste richtige Wanderung handelte, machte sie gut mit. Ich wandere zwar viel und gerne, bin aber zweimal hingefallen und einmal umgeknickt. Koerperklaus laesst gruessen. Aber macht nichts, ich stehe einfach wieder auf und hab trotzdem Spass.

Endlich ging es dann auch nicht mehr hoeher und wir wurden mit einer tollen Aussicht auf Haines und die umgebenden Berge belohnt. Leider war schon eine gefuehrte Gruppe auf dem Gipfel aber so konnte wenigstens jemand ein Bild von uns schiessen.

Wieder in Kanada haben wir Halt gemacht bei den Million Dollar Falls. Wir erspaehten zwar keine Muenzen, dafuer glitzerndes Wasser neben einem gepflegten Campingplatz.

Leider stand Fuchs Louie ja nicht mehr auf der Besuchsliste. Er ist seit ueber einem halben Jahr nicht aufgetaucht. Ein Abend bei James zeigte aber, dass bereits Louie junior seinen Job uebernommen hat und gerne fuer ein Fotoshooting zur Verfuegung steht.

Im Vorbeifahren sahen wir dann noch eine Moeglichkeit der Moewenbekaempfung.

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Ein Adler hat eine Moewe erlegt und wird sich gleich ans Essen machen.

Schliesslich stand nur noch auf Dinahs Liste, dass sie einen Elch sehen moechte. In freier Wildbahn konnten wir da leider nichts herzaubern, aber wozu haben wir schliesslich das Wildlife Preserve in Whitehorse?

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Dinah mit Elchkuh.

Die Woche ging schnell vorbei. Doch viele neue Eindruecke wurden gewonnen und die Seele konnte etwas durchatmen. Das ist doch die Hauptsache, egal ob das in zwei Jahren gelingt, in einer Woche oder vielleicht nur in den 6 Minuten, in denen du diesen Beitrag gelesen hast. 🙂

20 Kommentare

  1. Moin, moin Luisa,
    also ich habe es nicht geschafft den Beitrag in 6 Minuten zu lesen.
    Alleine für das Genießen der atemberaubenden Bilder brauchte ich deutlich mehr Zeit.

    Liebe Grüße aus dem heißen Schleswig-Holstein (heute sollen es 36 Grad werden)
    Jens

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    1. Moin Jens,
      Das freut mich, dass du die Bilder des Beitrags genießen konntest. 🙂
      Hier im Yukon ist auch knackiger Sommer mit Temperaturen an die 30 Grad. Aber der Winter steht in ein paar Wochen wieder vor der Tür, da kann selbst ich den Sommer genießen. 😉
      Liebe Grüße,
      Luisa

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    1. Nicht mehr lange… 🙂
      ich hoffe meine SMS vor ein paar Tagen ist angekommen. Falls nicht, Alles Gute nachträglich an den Göttergatten!
      Liebe Grüße,
      Lady Lu

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      1. Ja, SMS ist angekommen – aber meine Antwort anscheinend nicht. 😉 dann jetzt nochmal vielen Dank an dieser Stelle! Nachricht kam superpünktlich und hat für Freude gesorgt!

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    1. Hallo Lydia,
      Dankeschön für das riesige Kompliment! 🙂 extra für dich gebe ich mir immer Mühe mit den Bildbeschreibungen. Dann dauert so ein Beitrag zwar seine Stunden aber auch du hast wenigstens eine kurze Reise in den Yukon. 🙂
      Liebe Grüße,
      Luisa

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  2. Da kommen Erinnerungen hoch….*seufz* 😉
    Das nächste Mal direkt nach Haines fahren, ab auf die Fähre und damit bis nach Skagway. Dann über den White Pass nach Carcross. Ist ’ne tolle Runde :*

    Danke für’s gedankliche Mitnehmen! 🙂

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    1. Hi Gabi,
      Skagway fand ich ehrlich gesagt nicht allzu prickelnd und die Zeiten der Faehre haetten nur zugelassen, direkt nach Skagway weiterzureisen. Von daher haben wir uns fuer ausschliesslich Haines entschieden und vorher schon einen Abstecher nach Carcross gemacht. 🙂
      Liebe Gruesse und ich hab dich gern mitgenommen!
      Luisa

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      1. Skagway ist schon sehr Touristenlastig, stimmt. Trotzdem fand ich es dort wunderschön. Aus Carcross bin ich geflüchtet. Sonst wäre ich dort nicht mehr weg gekommen. Der Fluss, die Berge… ich war verliebt! 😀
        Genieße den Sommer! :*

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    1. Jupp, so hat dann sogar der Sommer seine Vorzüge. 😉 am Anfang der Condor Saison im Mai ist meist noch nicht allzu viel los, allerdings passt das ja mit den Ferien nicht so gut zusammen.
      Liebe Grüße,
      Luisa

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