Rezension

Jetzt lebe ich schon mehr als sieben Monate ohne Strom. Sieben Monate hat es gedauert, bis ich das Beduerfnis nach seichter Unterhaltung verspuerte. Der Grund, warum man die Glotze anschaltet, ohne dass man eine bestimmte Sendung dabei anpeilt. Berieselung. Etwas einfaches. Nun habe ich aber kein Fernsehen und auch das Internet reicht nur zum Mails checken ohne zu viele Bilder anzusehen. Was tun?

Die Antwort darauf fand ich im Verkaufsgeschaeft der Heilsarmee, hier Salvation Army genannt. Der Ort, an den man gebrauchte Kleidung und Buecher bringt, weil man etwas Gutes tun will (und ausserdem mal dringend ausmisten muss). Im Buecherabteil fand ich Groschenromane. Super! Genau das suche ich doch. Gerne hab ich mir frueher mal Rosamunde Pilcher reingezogen an einem Sonntag Abend mit Waermflasche unter, zwei Katzen auf mir und einem schoenen Whisky im Glas. Da kommt mir ein Groschenroman gerade recht.

Falsch gedacht!!!

Kurze Zusammenfassung der Geschichte: Zickige Stadtfrau wird gekuendigt und nimmt einen Uebergangsjob in einer Saegemuehle auf dem Land an. Immer wieder hilft ihr der etwas unterbelichtete aber nette junge Mann aus der Patsche. Und das so lange, bis sie sich in ihr Schicksal fuegt. Sie kuessen sich zweimal sehr kurz (was man ja eigentlich nicht macht), bis er ihren Vater endlich trifft und um ihre Hand anhaelt. Heiligabend wird dann geheiratet, weil sie das romanterisch findet. Ende der Geschichte.

Einfach nichts, wo man etwas schmachten kann oder was einen kleinen Spannungsbogen aufweist. Ich habe mich erwischt, wie ich immer saurer wurde beim Lesen und am Ende wusste, dass es unverantwortlich waere, dieses Buch zurueck in ein Buecherregal zu stellen.

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Loving the Country Boy von Mia Ross, unterlegt mit dem passenden Gesichtsausdruck. Durch die Selfiekamera und zum Schutz der Augen ist es gespiegelt. Bloss nicht Nachlesen!!!

Also tat ich das einzig Verantwortungsvolle, was ich in dieser Situation tun konnte: Ich lehnte das Buch an einen Baum, entfernte mich ca. 15 Meter und schoss mit meinem .22 Gewehr darauf.

 

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Drei Treffer und glatter Durchschuss. War auch nicht anders zu erwarten bei etwas, was noch nicht mal mit heisser Luft gefuellt ist.

Fazit: Zweimal fast die Koepfe getroffen und einmal fast das Knie der bezirzten Dame. Egal wie man es dreht und wendet, dieses Buch ist einfach kein Volltreffer!!!

Ab in die Bibliothek.

8 Kommentare

  1. Das echte GZSZ-Leben ist halt viel aufregender – die pure künstliche Dramatik und die verrückten Mindtwists, die das Leben so bietet. xD
    Ich weiß schon, warum ältere Damen meist am Fenster waren, statt vor der Glotze! :O
    Nebenbei kann jeder noch mehr reindichten und sich mit neuen alternativen Fakten die Erzählung noch spannender machen 😉
    Aber zuhaus werden diese Storys aus Respekt vor den Persönlichkeitsrechten zurückgehalten.
    Nicht umsonst die die Klatschpresse ein Millardengeschäft.

    Gefällt 1 Person

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